Rituale dienen der Stabilisierung sozialer Strukturen. Ein etwas aus der Mode gekommenes Ritual ist der erste Mai, der Tag der Arbeit. Wenn allerorts schon Artikel erscheinen (müssen), um die historischen Grundlagen des Tags der Arbeit zu erklären, dann ist der gesellschaftliche Zusammenhang doch etwas in den Hintergrund gerückt.
Heute ist der Tag der Arbeit auch nicht mehr nur Anlass für gewerkschaftliche Aktivitäten, um die Rechte der Arbeitnehmer zu stärken. Nein, in den Feuilletons und Blogs der Republik (und darüber hinaus) wird fleißig auch zur Zukunft der Arbeit geschrieben und lamentiert. Der BITKOM äußert sich heute zum Tag der digitalen Arbeit und schreibt dabei: "31% der Unternehmen wollen stärker auf freie Mitarbeiter setzen." Ist das feste Arbeitsverhältnis in Zeiten von digitaler Vernetzung vielleicht nicht mehr dauerhaft der Normalfall? Andere fordern heute: Arbeit 4.0 braucht Bildung 4.0.
Ein zentrales Thema ist nicht nur heute der drohende Verlust der Arbeit, der aufgrund der Digitalisierung und Verroboterung droht. Zum Beispiel die Süddeutsche gestern einen Artikel zu diesem Thema veröffentlicht, mit dem Verweis auf ein noch unveröffentlichtes Papier eines Harvard (!) -Professors. Die Argumente sind nicht neu, darum aber auch nicht unbedingt falsch. Sowohl die Spitzenjobs (Anwalt?) als auch die einfachen Routinejobs sind von intelligenten Maschinen bedroht. Der Artikel reiht sich in eine Fülle ähnlicher Artikeln zum Thema ein (z. B. zuletzt dieser), die sich auch ganz konkret fragen, wie sich unser aller Arbeit verändern wird.
Ein zentrales Thema ist nicht nur heute der drohende Verlust der Arbeit, der aufgrund der Digitalisierung und Verroboterung droht. Zum Beispiel die Süddeutsche gestern einen Artikel zu diesem Thema veröffentlicht, mit dem Verweis auf ein noch unveröffentlichtes Papier eines Harvard (!) -Professors. Die Argumente sind nicht neu, darum aber auch nicht unbedingt falsch. Sowohl die Spitzenjobs (Anwalt?) als auch die einfachen Routinejobs sind von intelligenten Maschinen bedroht. Der Artikel reiht sich in eine Fülle ähnlicher Artikeln zum Thema ein (z. B. zuletzt dieser), die sich auch ganz konkret fragen, wie sich unser aller Arbeit verändern wird.
Ich habe mich heute auch gefragt, in wiefern meine Arbeit in den letzten 15 Jahren anders geworden ist. Bis zu einem gewissen Grad habe ich Glück gehabt. Die große Umstellung von der analogen Zeit ohne Computer habe ich nicht mehr erlebt. Ich bin bereits sozialisiert worden mit Word, Powerpoint und Internet. Ich fühle mich sicher, meine Arbeit (Politikberatung) scheint mir nicht so schnell durch Computer übernehmbar zu sein. Aber da haben ich schon ganz andere getäuscht...
Zwei kurze Lese- bzw. Hörhinweise muss ich zu Tag der Arbeit im Zeichen der Digitalisierung noch geben: Die wunderbare Kolumne von Axel Hacke zum Thema offline shopping und wunderbarer Erfindungsreichtum der neuen Internetunternehmen.Nicht nur die Arbeit wird einfach besser, auch der Konsum...
Außerdem empfehle ich den ebenso wunderbaren Hörfunkbeitrag von Hartmut Rosa (wir haben vor 20 Jahren einmal zusammen in Braunschweig Tennis gespielt, aber daran wird er sich nicht erinnern) zur Beschleunigung unser aller Leben. Rosa sagt, Beschleunigung ist dem Kapitalismus inhärent, ohne Wachstum, beständige Innovation und Beschleunigung kommt er nicht aus.Und auch unsere Arbeitswelt beschleunigt sich ständig und überfordert uns alle. Die Aussage, im Moment sei alles ein wenig zu viel, aber das liege nur an x oder y, die höre er dauernd, das sei aber eine Selbsttäuschung und es würde nicht mehr besser. Ja, das (die Klagen und die Beobachtung, dass es nicht wirklich besser wird) kann ich für mein Arbeitsumfeld bestätigen. Die Sendung schließt übrigens mit einem Interview mit zwei Studiogästen, einem deutlich von den Fragen überfordertem Abgeordneten und einem Sozialwissenschaftler. Auf die für mich nahe liegende Frage, was kommt eigentlich, wenn wir alle am Limit angelangt sind bei aller Beschleunigung,und der Kapitalismus trotzdem mehr verlangt, wird nicht eingegangen.
Für mich schließt sich da der Kreis zur Vision der Maschinenwelt. Wenn der Mensch an seine Grenzen kommt, dann gibt es immer noch den digitalen Plan B. Kollege Roboter kann das sicher noch schneller und effizienter. Lieber Hartmut, bau das doch auch in Deine Theorie noch ein.
Schönen ersten Mai!
Außerdem empfehle ich den ebenso wunderbaren Hörfunkbeitrag von Hartmut Rosa (wir haben vor 20 Jahren einmal zusammen in Braunschweig Tennis gespielt, aber daran wird er sich nicht erinnern) zur Beschleunigung unser aller Leben. Rosa sagt, Beschleunigung ist dem Kapitalismus inhärent, ohne Wachstum, beständige Innovation und Beschleunigung kommt er nicht aus.Und auch unsere Arbeitswelt beschleunigt sich ständig und überfordert uns alle. Die Aussage, im Moment sei alles ein wenig zu viel, aber das liege nur an x oder y, die höre er dauernd, das sei aber eine Selbsttäuschung und es würde nicht mehr besser. Ja, das (die Klagen und die Beobachtung, dass es nicht wirklich besser wird) kann ich für mein Arbeitsumfeld bestätigen. Die Sendung schließt übrigens mit einem Interview mit zwei Studiogästen, einem deutlich von den Fragen überfordertem Abgeordneten und einem Sozialwissenschaftler. Auf die für mich nahe liegende Frage, was kommt eigentlich, wenn wir alle am Limit angelangt sind bei aller Beschleunigung,und der Kapitalismus trotzdem mehr verlangt, wird nicht eingegangen.
Für mich schließt sich da der Kreis zur Vision der Maschinenwelt. Wenn der Mensch an seine Grenzen kommt, dann gibt es immer noch den digitalen Plan B. Kollege Roboter kann das sicher noch schneller und effizienter. Lieber Hartmut, bau das doch auch in Deine Theorie noch ein.
Schönen ersten Mai!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen