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Mittwoch, 8. Mai 2013

Bio Punks

In der vergangenen Woche erschien ein neuer Artiekl in der Print-Ausgabe der ZEIT zu Bio-Punks oder Bio-Hackern, der sich geradezu liebevoll dieses Szene widmete und ihren Bemühungen um Innovationen von unten, gegen die großen Konzerne, durchaus Chancen einräumte. Beim Lesen überkam mich bei aller Faszination doch ein komisches Gefühl. Nanu, dachte ich mir, Biotechnologie hatte ich doch für eher teuer gehalten. Interessanter Weise hatte ZEIT ONLINE bereits vor einiger Zeit einen Artikel von ZEIT WISSEN abgedruckt, in dem die Biotech-Subkultur eher mit einem - fast bedrohlichen - Hacker-Image geschildert wurde. Und hier hatten die Leserbriefe sich sehr kritisch mit der Relevanz dieser Szene und insbesondere auch mit den hohen Kosten echter Biotechnologie beschäftigt. Die sind so hoch (und die Rekapitalisierung so langfristig), dass die "normalen" Biotechnologie-Firmen echte Schwierigkeiten haben, überhaupt an Geld zu kommen. In den VDI-Nachrichten wurde daher vor kurzen mit Bezug auf eine Studie von Ernst & Young sogar das komplette Gechäftsmodell einer VC-finanzierten Biotechnologie in Frage gestellt.

Die Verwirrung legt sich ein wenig, wenn man bedengt, dass Biotechnologie nicht gleich Biotechnologie ist. Im aktuellen ZEIT-Artikel geht es vor allem um die Vernetzung von Biologie und IKT. Hier wirken Trends wie Miniaturisierung, Verbilligung von Speichern und anderen Bauteilen, der Zugang über das Internet auf das weltweit verfügbare Wissen und ein lukrativer Endkundenmarkt dahingehend, dass tatsächlich auch kleine Gruppen von Biotechnologien innovative Durchbrüche und marktfähige Produkte schaffen können. Das große Interesse branchenfremder Unternehmen wie Google, Samsung und anderen zeigt, dass hier wirklich Goldgräberstimmung herscht. Die deutsche Gründer-Szene scheint allerdings im Vergleich zur amerikanischen noch nicht wirklich auf den zug aufgesprungen zu sein. Villeicht wirkt aber ein Artikel wie der aktuelle ZEIT-Bericht aber doch motivierend...

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