Samstag, 6. Dezember 2014

Zukunft der Finanzwelt und Zukunft der Arbeit

Wenn es um die Zukunft der Arbei geht, oder zumindest darüber geschrieben wird, wie sich die Arbeitswelt aufgrund der Digitalisierung verändert, werden immer die selben Dienstleistungsberuf als Beispie für einen Wandel genannt, der heute schon sehr sichtbar sei: Reisebüros (jetzt buchen übers Internet), Einzelhändler (jetzt kaufen bei Amazon und Co) und Bankmitarbeiter (Geld abheben jetzt am Automaten, Finanztransaktionen per Online-Banking).

Tatsächlich ist die Zahl der Bankfilialen in den letzten Jahren massiv zurückgegangen, und parallel dazu auch der Bankangestelten. Die These von Brynjolffson und McAfee vom Rennen gegen die Maschinen (den treuen Lesern meines Bogs bestes bekannt) scheint sich hier also bestens zu bewahrheiten. Doch scheint die Bankbranche nun das Rennen noch nicht verloren geben zu wollen. Wenn die Digitalisierung unser geschäftsmodell umkrepelt und unsere Arbeit auffrist, müssen wir halt besser und innovativer werden. If you can't beat them, join them!

Eine Studie der deutschen Bankzum Thema Fintech (also Finanzwirtschaft und Technologie) fasst die dramatischen Änderungen der Rahmenbedingungen (von der Share Economy über den digitalen Strukturwandel, zusammen. Musikindustrie und Verlagsbranche werden als abschrekende Beispiele genannt, die eine Mahnung für die Finanzbranche darstellen sollten. Die Studie wirbt schließlich für verstärkte Innovationen im Banksektor. Damit sind dann auch nicht die "innovativen" Finanzprodukte gemeint, die mit ein Auslöser für die weltweite Finanzkrise waren, sondern IT-Sicherheit, moderen Datenanalysemethoden oder Finanzdienste auf der Basis von Algorithmen (AlgoBanking). Schon jetzt ist die digitale Umwältzung der Finanzbranche an allen Ecken und Enden zu beobachten: Crowdfunding, mobile Zahlungsdienste oder Big Data im Finanzbereich sind bereits da und verändern das Geschäft der traditionellen Banken.

Die Studie eschien im September und fußte wohl auch uf internen Strategieprozessen der Deutschen Bank. Diese plant jetzt nämlich Bank zusammen mit Microsoft, IBM und HCL ein Innovationszentrum in Berlin, London und Palo Alto, um im Bereich Fintech "vorne mitzuspielen", wie die VDI-Nachrichten zitieren.

Die Finanzwelt hat dann ja wohl den Ruf der Zeit gehört und beeilt sich, nichts zu verpassen. Ob das für ihre Angestellten dann auch gilt, ob ihre Jobs gerettet oder zumindest in die neuen Forschungsabteilungen der Banken verlagert werden, steht nicht in der Studie und ist auch eher zu bezweifeln. Aber wir wollen Optimisten bleiben, wahrscheinlich kennen wir die tollen neuen berufe einfach noch nicht, die uns in Zukunft das nötige Klingeld für die Brtchen verdienen lassen. Die NZZ hat in einem Artikel mit dem schönen Titel "Für diese Berufe sind Sie zu alt" gerade eine Präsentation verlinkt, die die schönsten Berufe der Zukunft präsentiert, die heute noch gar nicht existieren. Wie wäre es zum Beispiel mit dem Corporate Disorganizer, der Unruhe und Startup-Kultur in behäbige Unternehmen bringt? Oder der Alternative Currency Speculator? Wo wir dann wieder bei der Bankbranche wären...

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