Samstag, 7. Juni 2014

Wo geht die Arbeit hin?

Macht uns die digitale Revolution arbeitslos? Wer wird in den nächsten Jahren seinen Job verlieren, welche Tätigkeiten lassen sich durch Computer und Roboter besonders gut ersetzen? Ich hatte mich dieser Frage in den letzten Beiträgen des Öfteren gewidmet (z.B. hier und hier), nun habe ich aber (dank meines Kollegen Christian - Danke Dir Christian!) die definitive Antwort. Eine interaktive Graphik zeigt endlich wo die Arbeitsplätze bleiben und wo sie gehen.

Das Thema rauscht auch beständig durch den deutschen Blätterwald, zum Beispiel jüngst in einem langen Artikel der deutschen Technology Review. Der Artikel fasst die Diskussion schön zusammen, vor allem aber zitiert er einige interessante Quellen. Ein Artikel der Uni Oxford vom vergangenen September z.B. werden 702 Berufe analysiert und die Auswirkungen einer weiteren Computerisierung auf den amerikanischen Arbeitsmarkt beschrieben.

Ein Beitrag von Maarten Goos, der im Rahmen einer Konferenz der ILO (Internationale Arbeitsorganisation) veröffentlicht wurde, beschäftigt sich mit einem Literaturüberblick mit der Frage, wie sich Arbeitsplätze in den letzten 150 Jahren verändert haben. Bis in die 80er Jahre nahmen Einkommensunterschiede ab, Fähigkeiten und Fertigkeiten der Arbeitnehmer hingegen nahmen zu. Mit der Computerisierung hingegen hat sich dieser Trend verändert, der Arbeitsmarkt tendiert zu einer Polarisierung, also zu einer Stärkung der Hochqualifizierten und Geringqualifizierten und einer Schwächung der Mitte. Die Autoren behalten trotzdem ihren Optimismus. dass der Arbeitsmarkt sich im Positiven anpasst und vor allem die besser gebildeten Arbeitnehmer von Morgen liefert.

Noch eine Schippe drauf legt scheinbar Jeremy Rifkin in seinem neuen Buch zum Ende der Arbeit (und des Kapitalismus), in dem Rifkin neben besagtem Totenglöckchen zu läuten auch den Versuch unternimmt, die Marxsche Utopie einer Welt ohne Lohnarbeit mit sozialer Arbeit (non-profit Community) zu füllen. Wer Rifkin seine Thesen persönlich vorstellen sehen und hören möchte, kann sich das ganze z.B. hier anschauen. Kurz gefasst hat er sie z.B: in der New York Times und im Guardian vorgestellt. Den Blätterwald hat diese Neuveröffentlichung scheinbar noch nicht wirklich erreicht, zumindest fördert halbherziges Googeln bislang kaum Rezensionen zutage.

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