Anfang Dezember letzten Jahres fragte der Economist in seiner Debatte, ob Smart Cities nur ein leerer Hype sind. Knapp sprachen sich etwa 45% der Debattenteilnehmer gegen diese These aus - das ist keine wirklich große Mehrheit. Der Anwalt der kritischen These, Anthony Townsend, kritisierte vor allem technizistische Phantasien einer allumfassenden Lösung. Er setzt eher auf Veränderungen von unten, auf bürgerschaftliche Ansätze, die möglicherweise durch Crowdfinanzierung neue Ressourcen erschließen.
Gleichwohl ist das Thema weiterhin sehr lebendig. Die Technologiestiftung Berlin veröffentlichte gerade eine Studie zur Smart City Berlin, in der sie etwa 40 aktuelle Projekte vorstellt und zugleich eine stärkere Verschränkung und Weiterentwicklung fordert. Fraunhofer hat erst im Februar mit einem Konsortium von eigenen Instituten und Kooperationspartnern aus Industrie und Kommunen die Phase II seines Projekts "Morgenstadt: City Insights" eingeläutet, in dem unter anderem Geschäftsmodelle für die smart cities der Zukunft entwickelt werden sollen.
Der Markt lockt, und nicht nur in Deutschland. Das Thema ist weltweit immer noch heiß diskutiert, und Lösungen für smarte Cities sind natürlich besonders in den Megastädten der Schwellenländer ein lohnendes Geschäft. Auf dem World Economic Forum wurde beispielsweise diskutiert, wie China seine Städte smarter macht. Und in Europa ist Großbritannien ein wichtiges Player in diesem Thema. Mit vielen Projekten akitv ist zum Beispiel NESTA, die sich für 2014 viel vorgenommen haben. Nest verfolgt dabei einen Ansatz, der neben Technologien vor allem auf soziale Innovationen setzt.
Denn vielleicht brauchen wir keine smart cities, sondern eher smart citizen...
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