Die Zukunft ist ein gar schrecklich Ding. Grausame Kriege, eine verpestete Umwelt, intelligente und tödliche Roboter, allwissende Techno-Diktaturen und so weiter und so fort. Und der Weltraum, fremde Planeten? Lebensfeindlich und einsam. Wer Science Fiction Bücher liest oder Filme anschauen, hat wirklich keine Lust mehr auf Zukunft. Da ist es doch kein Wunder, dass neue Technologien und Innovationen vor allen Dingen Sorgen hervorrufen vor ihren Gefahren und unerwünschten Auswirkungen.
Dabei geht es doch anders. Man kann da doch wirklich etwas lockerer drangehen. Mein Erweckungserlebnis als Kind war das Hörspiel zu "Per Anhalter durchs All", das 1982 auch als deutsche Version produziert wurde. Da war doch schon alles drin: depressive Roboter, sprechende Fahrstühle wie im Internet der Dinge oder Übersetzungscomputer. Und diese Zukunft war definitiv sehr sehr lustig.
Aber der satirische Science-Fiction scheint zurück zu sein. Horst Evers zum Beispiel schreibt in seinem neuen Buch "alles außer irdisch", wie nette, aber leicht durchgedreht Außerirdische die Erde vor anderen Außerirdischen retten wollen. Ein Großteil der Handlung spielt auf dem nun doch eröffneten Großflughafen Berlin-Brandenburg. Das ist natürlich für sich genommen schon ein Hammer. Doch darüber hinaus erfährt man doch nur wenig in Horst Evers Buch.
Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf. Anfang der Woche war ich auf der Lesung eines ganz besonderen Autors. Marc Uwe Kling, der Vater des anarchistischen Kängurus. Er hat das einen neuen Buch vorgelesen, an dem er gerade arbeitet: Qualityland.
Hier ist wirklich alles drin. Ein Online-Versandhändler, der alles über Dich weiß, deine Wünsche kennt, selbst diejenigen, die du nicht kennst. Und Dir per Drohne alles sofort nach Hause liefert. Leider kann die Drohne sprechen, ist etwas selbstverliebt und möchte dauernd bewertet werden.
Oder die Partnervermittlung, die Dir einen perfekten Partner ermittelt und dich direkt mit ihm verkuppelt. Inklusive Rückgaberecht. Der Algorithmus, der alles steuert, die ganze Gesellschaft. Und intelligente Roboter, die selbst zum Verschrotten gehen, wenn sie nicht mehr richtig funktionieren. Dort aber gerettet werden von den letzten Aufrechten Menschen, die noch über die Erde wandeln. Und dann in einem Zoo der Roboter Freaks weiterleben. Dort erlebt sogar das Känguru eine Reinkarnation in einem rosafarbenen Touchpad.
Es lebe die Zukunft!
Marc-Uwe Kling hat diese grandiose Geschichte noch nicht veröffentlicht, im Netz finden sich keine Aufzeichnungen seiner Lesungen, da muss man schon selber hingehen. Aber Achtung, ist ziemlich schnell ausverkauft!
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