Spätestens seit "The Race against the Machines" (einen Vortrag von Erik Brynjolfsson findet sich z.B. hier) scheint de Sache klar: wir alle sind Teilnehmer an einem großen Rennen gegen die Maschinen, die uns Stück für Stück immer mehr überlegen werden und uns - je nach Profession - früher oder später überholen und unsere Jobs übernehmen werden. Genau in diese Richtung argumentierte erneut im Dezember ein Artikel in Wired.
Maschinen ersetzen uns also möglicherweise in Zukunft. Keine schöne Perspektive, außer wir können die viele freie Zeit dann für die wirklich schönen Dinge des Lebens genießen. Vielleicht sind die Thesen von Brynjolfsson und Co. für viele noch sehr spekulative Zukunftsmusik. Fragen kann man sich aber schon, was uns die vielen kleinen Innovationen des Alltags gebracht haben. Sind diese vielleicht auch nur kompensative Innovationen, die altmodische Arbeitskraft ersetzen, darüber hinaus aber keinen echten Mehrwert schaffen.
Befreien uns Haushaltsgeräte von lästiger Hausarbeit und bringen uns mehr Freizeit? Oder ersetzen sie nur die Dienstboten des frühen zwanzigsten Jahrhunderts und die Hausfrauen der zweiten Jahrhunderthälfte? Welche zusätzlichen Ressourcen hat die Revolution der Kommunikationstechnologie in den Büros der Unternehmen freigesetzt? Oder hat sie nur dazu geführt, dass jetzt die Aufgaben der Sekretärinnen gleichmäßig auf alle Mitarbeiter verteilt werde, da mit dem PC nun keiner mehr diktieren, mit E-Mail jeder seine Post erledigen kann.
Schlecht bezahlte, einfache Arbeit verschwand, gleichzeitig wuchs die Anforderung Bildungs- und Leistungsniveau für diejenigen, die diese Arbeit bislang erbracht hatten, um nun Zugang zu den höher qualifizierten Jobs zu bekommen. Die gesellschaftlichen Effekte waren also erheblich, der Mehrwert für den Nutzer der Dienstleistung möglicherweise nur marginal oder gar negativ.
Aber Innovationen bringen uns doch so schöne viele neue Dinge: Autos, Tablets oder Smartphones. Lohnt sich der Fortschritt wenigstens auf der Ebene dieser Güter? Um hier den Mehrwert abzuschätzen, lohnt ein Blick auf die Theorie der positionalen Güter. Aber dazu mehr im nächsten Blogbeitrag.