Am 14.2. hat die Printausgabe der Zeit einen Artikel über Gerüchte zum neuen Apple-Produkt - der iWatch - veröffentlicht. Und googles man den Begriff iWatch, so überschlagen sich die Artikel in letzter Zeit geradezu (siehe zum Beispiel hier). Auch Bilder von Prototypen sind darunter. Die
Zeit nimmt die Gerüchte um die iWatch vor allem zum Anlasse, um sich über den Trend zur individuellen Optimierung auszulassen. Handelt es sich heute noch eher um ein Szene-Phänomen einer Subkultur, so würden sich allerdings die Konsequenzen einer komplett vermessenen Physiologie breiter Bevölkerungsschichten deutlich weitreichender ausnehmen. Interessant sind vor allem die Verbindungen zu big data. Heute sind die Daten der sozialen Netzwerke das Gold, dass zu heben ist. Morgen werden es die physiologischen Daten der gesamten Gesellschaft sein, mit möglicher Weise weitreichenden Auswirkungen aus das gesamte Gesundheitssystem.
Die möglichen Konsequenzen schließen an die Diskussion um die gesellschaftlichen Folgen der individualisierten Medizin an, die bislang vor allem im Kontext der neuen Möglichkeiten der Genanalyse und Massensequenzierung aufgegriffen wurden. Unter anderem hat sich damit schon ein TAB-Bericht und ein Bundestagsausschuss befasst. Eine der Befürchtungen war, dass mit den neuen Möglichkeiten der Selbstoptimierung, des auf die genetischen individuellen Risiken angepassten Lebenswandels auch die Verantwortung bzw. die gesellschaftliche Verpflichtung (der gesellschaftliche Zwang) zunimmt, diese Verantwortung auch zu übernehmen und sein Leben entsprechend zu gestalten. Wer dies nicht tue, könne auch nicht unbegrenzt auf die (finanzielle) Solidarität der Gesellschaft hoffen.
Der eingangs genannte Zeitartikel greift auch die Visionen auf, durch eine direkte Vernetzung der Vitalparameter mit dem Internet die Phantasien eines Cyborg ein Stück näher gerückt zu sehen. Die Input-Schnittstelle des menschlichen Körpers in das Internet wird quasi massentauglich. Nun fehlt nur noch die Output-Schnittstelle vom Internet in uns hinein. Hier könnten die Innovationsanstrengungen eines anderen Internetgiganten demnächst Früchte tragen. Mit Googles Datenbrille rückt eine direkte Verdrahtung unseres Gehirns mit dem Netz der Netze wieder ein Stück näher. Auch hierüber hat die Zeit vor kurzem geschrieben. Nach dem Internet of Things kommt also ein Internet of Bodies. Ob dies Fluch oder Segen sein wird, bleibt abzuwarten.
Sonntag, 17. Februar 2013
Montag, 11. Februar 2013
Positionale Güter
In den letzten Monaten häufen sich die Berichte, wonach chinesische Firmen ein immer größeres Stück vom Kuchen des Smartphone-Marktes abbekommen. Der Smartphone-Markt ist ein gutes Beispiel dafür, wie chinesische Akteure Stück für Stück Luxusmärkte erobern. Diese sind nicht selten geprägt durch besonders große Gewinnspannen, ergibt sich der Preis doch nicht in erster Linie durch den Herstellungswert, sondern aus dem sozialen Prestige des erworbenen Gutes sowie aus dem Aufwand, den die Firmen zur Erzeugung desselben mithilfe aufwendiger Werbemaßnahmen treiben.
Es sind klassische positionale Güter, die den sozialen Status, die soziale Position seines Besitzers charakterisieren. Ein Gutteil der Innovationen, die heute als Spitzentechnologie bezeichnet werden - im Konsumelektronik-Bereich, im Automobilsektor, bei Haushaltsgeräten etc. - sind eigentlich positionale Güter, da ihre Zusatzfunktionalitäten nicht wirklich echten Mehrwert schaffen. Erst aufwendige Werbung schafft erst die Nachfrage nach den bislang unbekannten und nicht wirklich vermissten Zusatzfunktionen, wobei der sozialen Inszenierung der neuen Produkte eine besonders wichtige Rolle zukommt.
Positionale Güter haben den Welthandel immer wieder entscheidend geprägt. Kolonialreiche wurden auf ihnen begründet (Gewürze, Kaffee und Zucker, Seide) bzw. dienten zu ihrer Finanzierung (Silber aus Südamerika). Die Konsumelektronikindustrie von heute ist ihr würdiger Nachfolger. Deutschland hat seine Konsumelektronikindustrie weitgehend an Asien verloren. Positionale Luxusinnovationen spielen für den deutschen Außenhandel vor allem bei Automobilen eine wichtige Rolle, während der Maschinenbau nicht diesen positionalen Charakter hat.
Wenn Innovationen aber vor allem kompensierend oder positional sind, bleiben dann keine "echten" nutzbringenden Innovationen mehr übrig? Oder werden diese nutzbringenden Innovationen heute immer weniger? Dieser Frage werde ich im nächsten Blogeintrag nachgehen.
Es sind klassische positionale Güter, die den sozialen Status, die soziale Position seines Besitzers charakterisieren. Ein Gutteil der Innovationen, die heute als Spitzentechnologie bezeichnet werden - im Konsumelektronik-Bereich, im Automobilsektor, bei Haushaltsgeräten etc. - sind eigentlich positionale Güter, da ihre Zusatzfunktionalitäten nicht wirklich echten Mehrwert schaffen. Erst aufwendige Werbung schafft erst die Nachfrage nach den bislang unbekannten und nicht wirklich vermissten Zusatzfunktionen, wobei der sozialen Inszenierung der neuen Produkte eine besonders wichtige Rolle zukommt.
Positionale Güter haben den Welthandel immer wieder entscheidend geprägt. Kolonialreiche wurden auf ihnen begründet (Gewürze, Kaffee und Zucker, Seide) bzw. dienten zu ihrer Finanzierung (Silber aus Südamerika). Die Konsumelektronikindustrie von heute ist ihr würdiger Nachfolger. Deutschland hat seine Konsumelektronikindustrie weitgehend an Asien verloren. Positionale Luxusinnovationen spielen für den deutschen Außenhandel vor allem bei Automobilen eine wichtige Rolle, während der Maschinenbau nicht diesen positionalen Charakter hat.
Wenn Innovationen aber vor allem kompensierend oder positional sind, bleiben dann keine "echten" nutzbringenden Innovationen mehr übrig? Oder werden diese nutzbringenden Innovationen heute immer weniger? Dieser Frage werde ich im nächsten Blogeintrag nachgehen.
Sonntag, 3. Februar 2013
Kompensierende Innovationen
Spätestens seit "The Race against the Machines" (einen Vortrag von Erik Brynjolfsson findet sich z.B. hier) scheint de Sache klar: wir alle sind Teilnehmer an einem großen Rennen gegen die Maschinen, die uns Stück für Stück immer mehr überlegen werden und uns - je nach Profession - früher oder später überholen und unsere Jobs übernehmen werden. Genau in diese Richtung argumentierte erneut im Dezember ein Artikel in Wired.
Maschinen ersetzen uns also möglicherweise in Zukunft. Keine schöne Perspektive, außer wir können die viele freie Zeit dann für die wirklich schönen Dinge des Lebens genießen. Vielleicht sind die Thesen von Brynjolfsson und Co. für viele noch sehr spekulative Zukunftsmusik. Fragen kann man sich aber schon, was uns die vielen kleinen Innovationen des Alltags gebracht haben. Sind diese vielleicht auch nur kompensative Innovationen, die altmodische Arbeitskraft ersetzen, darüber hinaus aber keinen echten Mehrwert schaffen.
Befreien uns Haushaltsgeräte von lästiger Hausarbeit und bringen uns mehr Freizeit? Oder ersetzen sie nur die Dienstboten des frühen zwanzigsten Jahrhunderts und die Hausfrauen der zweiten Jahrhunderthälfte? Welche zusätzlichen Ressourcen hat die Revolution der Kommunikationstechnologie in den Büros der Unternehmen freigesetzt? Oder hat sie nur dazu geführt, dass jetzt die Aufgaben der Sekretärinnen gleichmäßig auf alle Mitarbeiter verteilt werde, da mit dem PC nun keiner mehr diktieren, mit E-Mail jeder seine Post erledigen kann.
Schlecht bezahlte, einfache Arbeit verschwand, gleichzeitig wuchs die Anforderung Bildungs- und Leistungsniveau für diejenigen, die diese Arbeit bislang erbracht hatten, um nun Zugang zu den höher qualifizierten Jobs zu bekommen. Die gesellschaftlichen Effekte waren also erheblich, der Mehrwert für den Nutzer der Dienstleistung möglicherweise nur marginal oder gar negativ.
Aber Innovationen bringen uns doch so schöne viele neue Dinge: Autos, Tablets oder Smartphones. Lohnt sich der Fortschritt wenigstens auf der Ebene dieser Güter? Um hier den Mehrwert abzuschätzen, lohnt ein Blick auf die Theorie der positionalen Güter. Aber dazu mehr im nächsten Blogbeitrag.
Maschinen ersetzen uns also möglicherweise in Zukunft. Keine schöne Perspektive, außer wir können die viele freie Zeit dann für die wirklich schönen Dinge des Lebens genießen. Vielleicht sind die Thesen von Brynjolfsson und Co. für viele noch sehr spekulative Zukunftsmusik. Fragen kann man sich aber schon, was uns die vielen kleinen Innovationen des Alltags gebracht haben. Sind diese vielleicht auch nur kompensative Innovationen, die altmodische Arbeitskraft ersetzen, darüber hinaus aber keinen echten Mehrwert schaffen.
Befreien uns Haushaltsgeräte von lästiger Hausarbeit und bringen uns mehr Freizeit? Oder ersetzen sie nur die Dienstboten des frühen zwanzigsten Jahrhunderts und die Hausfrauen der zweiten Jahrhunderthälfte? Welche zusätzlichen Ressourcen hat die Revolution der Kommunikationstechnologie in den Büros der Unternehmen freigesetzt? Oder hat sie nur dazu geführt, dass jetzt die Aufgaben der Sekretärinnen gleichmäßig auf alle Mitarbeiter verteilt werde, da mit dem PC nun keiner mehr diktieren, mit E-Mail jeder seine Post erledigen kann.
Schlecht bezahlte, einfache Arbeit verschwand, gleichzeitig wuchs die Anforderung Bildungs- und Leistungsniveau für diejenigen, die diese Arbeit bislang erbracht hatten, um nun Zugang zu den höher qualifizierten Jobs zu bekommen. Die gesellschaftlichen Effekte waren also erheblich, der Mehrwert für den Nutzer der Dienstleistung möglicherweise nur marginal oder gar negativ.
Aber Innovationen bringen uns doch so schöne viele neue Dinge: Autos, Tablets oder Smartphones. Lohnt sich der Fortschritt wenigstens auf der Ebene dieser Güter? Um hier den Mehrwert abzuschätzen, lohnt ein Blick auf die Theorie der positionalen Güter. Aber dazu mehr im nächsten Blogbeitrag.
Montag, 19. November 2012
Wer steuert soziale Innovationen?
Die Wahl in Amerika ist gelaufen, aber der amerikanische Wahlkampf bietet weiter Material, um über die Möglichkeiten von Datenauswertungen zu schreiben. So zum Beispiel in einem aktuellen Blogbeitrag des future blog der BBC, der sich erneut mit der Prognoseleistung von Datenauswertungen beschäftigt. Oder auch im Innovationsblog von NESTA, in dem sich Ruth Puttick fragt, was social innovation von der Obama-Kampagne lernen kann.
Soziale Innovation ist hier vor allem als sozialpolitische Innovation verstanden, während andere Definitionen Politikfeld-übergreifend die verhaltensändernde Wirkung von neuen – insb. digitalen -Technologien in den Mittelpunkt stellen. Nicht selten funktioniert das über digitale Vernetzung, die zu einer Dezentralisierung bislang vermittelter Prozesse führt. Cloud Funding lässt jeden von uns zum Risikokapitalgeber werden, Online-Portale machen uns alle zu potenziellen Mikro-Kreditgebern. Damit steigt die Partizipationsmöglichkeit des einzelnen, Filterfunktionen von Mittlern fallen weg, ganz neue Entscheidungskriterien führen zu Erfolg oder Misserfolg beim Spenden- oder Kreditsammeln. Entmachtet werden nicht nur die früheren Mittler, tendenziell machtloser wird auch der Staat, wenn er sich nicht selbst der neuen digitalen Möglichkeiten zur Gestaltung sozialer Innovationen bedient.
Manchmal stehen aber auch die veränderten Verhaltensweisen selbst im Mittelpunkt des Interesses für bestimmte soziale, technikinduzierte Innovationen. Gerade hat ZEIT-Online sich mit der sogenannten Tausch-Ökonomie auseinandergesetzt. Anlass sind eine aktuelle Studie im Auftrag der Heinrich-Böll-Stiftung und des NABU sowie die Themensetzung der nächsten CeBIT 2013. In Deutschland sind die ersten Schritte demnach noch sehr zögerlich, bekannt sind vor allem Car-Sharing-Modelle. In den USA ist man jedoch bereits schon viel weiter und tauscht so ziemlich alles und jeden, vom Parkplatz bis zum Hundesitter. Damit entstehen möglicherweise ganz neue Dienstleistungskonzepte, die traditionelle Anbieter verdrängen. Aus ökologischer Perspektive liegt die Hoffnung auf vermindertem Konsum dank Tauschoption. Wie der ZEIT-Artikel richtig bemerkt, steht und fällt der Erfolg der neuen Angebote (und Anbieter) aber auch mit einer Kultur des Tausches.
Dies ist auch einer der schwachen Punkte des Konzepts der sozialen Innovation. Ob technische Innovationen nun zu gewünschten Verhaltensänderungen führen oder soziale Veränderungen ihrerseits Voraussetzungen für den Erfolg spezifischer Technologien sind, ist zumeist nicht zu entwirren. Vermutlich ist hier von einer komplexen Wechselwirkung auszugehen. Dies bedeutet aber auch, dass steuernde Interventionen in die komplexen Systeme der sozio-technischen Innovation eine gelinde gesagt erhebliche Herausforderung darstellen.
Sonntag, 11. November 2012
Little Data
Im letzten Post hatte ich die Möglichkeiten von BIG Data beschrieben. Die Kehrseite der Medaille, der Verlust an persönlicher Entscheidungsgewalt über unsere ganz eigenen Daten, little data sozusagen, hat ein Artikel des in der letzte Woche auf Deutsch neu erschienenen New Scientist beschrieben. Ein mögliches Szenario könnte demnach sein, dass wir alle zu Datenhändlern unserer eigenen Daten werden. Angesichts der vielen weiteren neuen Entscheidungssituationen (welcher Stromanbieter, welche Telefongesellschaft ...) unserer privatisierten Welt macht mich diese Perspektive nicht gerade euphorisch. Aber vielleicht lassen sich ja doch spannendere Dinge mit meinen Daten anstellen, als personalisierte Werbung auf den von mir besuchten Websites zu platzieren.
Ein aktueller Blogbeitrag bei Hyperland beschreibt ein Projekt in den USA, in dem Nutzer ganz bewusst der Sammlung ihrer Daten zustimmen und diese durch statistische Angaben vorab sogar noch weiter qualifizieren. Allerdings versprechen die Betreiber auch, diese Daten nur für nichtkommerzielle Zwecke, zum Beispiel für die Gesundheitsforschung, zu verwenden. Schließlich sind soziale Netze zu einem wichtigen Labor der sozialwissenschaftlichen Forschung geworden. So verwies dieser Artikel im letzten Jahr darauf, dass sich Facebook zu einer wichtigen Quelle sozialwissenschaftlicher Daten entwickelt. Die Nutzung des Netzes ist aber nur eine Möglichkeit, die Digitalisierung für neue Ansätze der Forschung zu nutzen. Die Masse der Onlinecommunity für die Lösung wissenschaftlicher Projekte zu nutzen, hat bereits eine längere Tradition und Anwendungsbeispiele aus vielen Disziplinen. Neben dem Ziel, die Rechenkapazität und den Datenzugang zu nutzen, stehen hier zu Teil auch verhaltensändernde Motive im Mittelpunkt. Wenn der NABU zur Stunde der Wintervögel aufruft, will er nicht nur die Daten tausender Amateurvogelkundler nutzen, sondern auch für die Bedrohungen der Artenvielfal in Deutschland sensibilisieren. Damit sind wir dann schon fast beim Thema soziale Innovationen, aber dem will ich mich ausführlicher in einem nächsten Post widmen.
Ein aktueller Blogbeitrag bei Hyperland beschreibt ein Projekt in den USA, in dem Nutzer ganz bewusst der Sammlung ihrer Daten zustimmen und diese durch statistische Angaben vorab sogar noch weiter qualifizieren. Allerdings versprechen die Betreiber auch, diese Daten nur für nichtkommerzielle Zwecke, zum Beispiel für die Gesundheitsforschung, zu verwenden. Schließlich sind soziale Netze zu einem wichtigen Labor der sozialwissenschaftlichen Forschung geworden. So verwies dieser Artikel im letzten Jahr darauf, dass sich Facebook zu einer wichtigen Quelle sozialwissenschaftlicher Daten entwickelt. Die Nutzung des Netzes ist aber nur eine Möglichkeit, die Digitalisierung für neue Ansätze der Forschung zu nutzen. Die Masse der Onlinecommunity für die Lösung wissenschaftlicher Projekte zu nutzen, hat bereits eine längere Tradition und Anwendungsbeispiele aus vielen Disziplinen. Neben dem Ziel, die Rechenkapazität und den Datenzugang zu nutzen, stehen hier zu Teil auch verhaltensändernde Motive im Mittelpunkt. Wenn der NABU zur Stunde der Wintervögel aufruft, will er nicht nur die Daten tausender Amateurvogelkundler nutzen, sondern auch für die Bedrohungen der Artenvielfal in Deutschland sensibilisieren. Damit sind wir dann schon fast beim Thema soziale Innovationen, aber dem will ich mich ausführlicher in einem nächsten Post widmen.
Donnerstag, 1. November 2012
BIG Data
Die Endphase des amerikanischen Wahlkampfes beschäftigt die internationale Berichterstattung nicht nur in politischer Hinsicht. Auch technophile Beobachter kommen zurzeit auf ihre Kosten. Die Süddeutsche Zeitung beschäftigt sich in ihrer heutigen Online-Ausgabe mit den Tricks und Kniffen des elektronischen Wahlkampfes, der auf der Grundlage immer breiterer Nutzerdaten eine mehr als zielgerichtete Ansprache der Wähler ermöglicht. In Zeiten, in denen wir alle eine breite digitalen Spur hinterlassen, weiß auch das Lager der Republikaner oder Demokraten unter Umständen mehr von uns, als uns lieb sein kann. Immer vorausgesetzt, wir sind amerikanische Wahlberechtigte.
Einen Schritt weiter geht ein Blogbeitrag auf "Endless Innovation", der die Prognosefähigkeit bei der Auswertung von Big Data thematisiert. Aufwendige Meinungsforschung soll demnach bald hinfällig werden, weil aus den Nutzerprofilen der diversen sozialen Dienste bereits das Wahlverhalten der nächsten Tage oder Wochen abgeleitet werden kann. Wer meint, dies klingt wie Science Fiction, hat erst einmal recht. Auch Endless Innovation verweist auf Isaac Asimov, bringt aber auch eine Reihe konkreter Beispiel, in denen die Potenziale von Big Date deutlich werden. Wenn Google Grippewellen schneller identifizieren kann als die nationalen Gesundheitsbehörden, warum sollte dann nicht auch das Wahlverhalten in Reichweite der Analyse liegen. Und auch die UNO möchte schneller - real time - auf weltweite Krisen reagieren können, indem Daten sozialer Netzwerke ausgewertet werden, wie dieser Blogeintrag von OXAM bereits Anfang des Jahres berichtete.
Da sollte es doch nur noch ein kleiner Schritt sein, auch in der Innovationsforschung Big Data für eine real time -Analyse von Innovationsprozessen und Innovationspolitik zu nutzen. Wenn der neue OECD STI Outlook von September diesen Jahres mit Daten von 2009 arbeitet, so kann dies doch nicht der Stand der Technik bleiben. Zur Gestaltung von Innovationspolitik wird die Analyse großer Datenmengen zumindest in den USA bereits intensiver diskutiert. Das Star Metrix Projekt soll hierfür eine Grundlage schaffen, wie zum Beispiel Julia Lane in ihren jüngsten Artikeln berichtet.
Einen Schritt weiter geht ein Blogbeitrag auf "Endless Innovation", der die Prognosefähigkeit bei der Auswertung von Big Data thematisiert. Aufwendige Meinungsforschung soll demnach bald hinfällig werden, weil aus den Nutzerprofilen der diversen sozialen Dienste bereits das Wahlverhalten der nächsten Tage oder Wochen abgeleitet werden kann. Wer meint, dies klingt wie Science Fiction, hat erst einmal recht. Auch Endless Innovation verweist auf Isaac Asimov, bringt aber auch eine Reihe konkreter Beispiel, in denen die Potenziale von Big Date deutlich werden. Wenn Google Grippewellen schneller identifizieren kann als die nationalen Gesundheitsbehörden, warum sollte dann nicht auch das Wahlverhalten in Reichweite der Analyse liegen. Und auch die UNO möchte schneller - real time - auf weltweite Krisen reagieren können, indem Daten sozialer Netzwerke ausgewertet werden, wie dieser Blogeintrag von OXAM bereits Anfang des Jahres berichtete.
Da sollte es doch nur noch ein kleiner Schritt sein, auch in der Innovationsforschung Big Data für eine real time -Analyse von Innovationsprozessen und Innovationspolitik zu nutzen. Wenn der neue OECD STI Outlook von September diesen Jahres mit Daten von 2009 arbeitet, so kann dies doch nicht der Stand der Technik bleiben. Zur Gestaltung von Innovationspolitik wird die Analyse großer Datenmengen zumindest in den USA bereits intensiver diskutiert. Das Star Metrix Projekt soll hierfür eine Grundlage schaffen, wie zum Beispiel Julia Lane in ihren jüngsten Artikeln berichtet.
Freitag, 26. Oktober 2012
Industriearbeitsplätze, China, USA und Deutschland
Die Debatten der amerikanischen Präsidentschaftsbewerber in den vergangenen Wochen zeigen: China ist ein großes Thema, und vor allem die Zukunft der amerikanischen Industriearbeitsplätze bzw. ihre Verlagerung nach China erhitzte die Gemüter.
Etwas allgemeiner wurde diese Debatte zeitgleich auf dem Online-Debattenkanal des Economist geführt.
Interessanter Weise spielten in der Debatte des Economist eher die Rahmenbedingungen (Arbeitskosten, Produktivität, Energiekosten, Marktzugang) eine Rolle. Innnovationspolitische Aspekte wurden explizit kaum behandelt, nur ein Leserkommentar setzte sich – dafür aber ausführlich und mit interessanten Argumenten – mit den Folgen der aktuellen Innovationsdynamiken für Produktionsstandorte auseinander.
Digitale Vernetzung und der verstärkte Einsatz eingebetteter Systeme wird die Produktion der Zukunft entscheidend beeinflussen. In Deutschland läuft diese Diskussion unter dem Stichwort Industrie 4.0.
Die Produktion wird flexibler und individualisierbar, der Standort Deutschland aufgewertet. Zumindest, solange nicht auch anderen Plätzen der Welt eine gleichwertige Industrie 4.0 entsteht.
Mittwoch, 24. Oktober 2012
Innovationen beginnen
Deutschland ist, so wird es in den einschlägigen Studien beschrieben, ein innovativ erfolgreiches Land. Was das heißt und ob das so bleibt, ist meiner Meinung nach offen und eine Betrachtung wert. Innovation bedeutet Anpassung an eine sich verändernde Umwelt. Ohne Veränderungen keine Anpassung, keine Notwendigkeit der Innovation. Unsere Gesellschaft ändert sich, Technologien entwickeln sich weiter, globale Gleichgewichte befinden sich im Wandel. Diesen Fluss zu beobachten und zu kommentieren, das ist das Leitmotiv meines neuen Blogs. Innovationen sind praktisch kein eigenständiges Thema der deutschen Blog-Landschaft. Das soll sich mit Innovationen-global ändern. Innovationen überschreiten Grenzen, daher die globale Perspektive. Der Fokus bleibt aber auf Deutschland. Selbst der Begriff der Innovationen bleibt nicht stehen. Neben technische Innovationen gesellen sich soziale Innovationen, und open innovation -Prozesse. Die bunte Welt der Innovationen soll mein Thema sein.
Im Herbst fallen nicht nur die Blätter, sondern auch die ersten neuen Daten zum Innovationsstandort Deutschland. Telekom-Stiftung und BDI machen den Anfang mit dem Innovationsindikator Deutschland, im Dezember folgt dann der Stifterverband mit seinen neuen Zahlen. Anfang des neuen Jahres schließlich wird die Expertenkommission Forschung und Innovation ihr neues Gutachten vorlegen.
Im Herbst fallen nicht nur die Blätter, sondern auch die ersten neuen Daten zum Innovationsstandort Deutschland. Telekom-Stiftung und BDI machen den Anfang mit dem Innovationsindikator Deutschland, im Dezember folgt dann der Stifterverband mit seinen neuen Zahlen. Anfang des neuen Jahres schließlich wird die Expertenkommission Forschung und Innovation ihr neues Gutachten vorlegen.
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