Sonntag, 6. April 2014

Industrie 4.0 und die Zukunft der Arbeit

Die Hannover-Messe steht vor der Tür, und ein Thema dort ist Industrie 4.0, also die intelligente Vernetzung und Automatisierung der deutschen Fabriken. Neben den technischen Problemen und Herausforderungen rücken immer wieder auch mögliche Konsequenzen für die Arbeitsplätze in der Produktion in den Mittelpunkt der Diskussion (wie hier oder hier in den aktuellen VDI-Nachrichten). Bereits vor fast einem halben Jahr hatten sich die VDI-Nachrichten mit dem Thema beschäftigt, und nun gibt es eine geballte Ladung Artikel. Der Tenor ist immer ähnlich. Die Qualifikationsanforderungen werden sich ändern und tendenziell steigen, menschliche Arbeit wird weiterhin benötigt, ob untern´m Streich mehr oder weniger, bleibt offen. Vielleicht ist aber auch alles nur ein großer Hype, und von Industrie 4.0 redet in 10 Jahren niemand mehr.

Dabei steckt natürlich ein übergreifender Trend hinter möglichen Folgen für die Produktion. Ich hatte bereits in einem früheren Blogbeitrag die aktuelle Diskussion umrissen. Für den deutschen Arbeitsmarkt viel wichtiger, ob bestehende Fabrikanlagen nun mit weniger oder mehr, mit besser oder schlechter qualifizierten Arbeitnehmern auskommen, ist außerdem, ob wie internationale Wettbewerbsfähigkeit des Produktionsstandortes Deutschland erhalten bleibt oder gar wächst. Die Fertigung hat sich in den letzten Jahren stärker den Märkten genähert, und viele Produkte, die heute in den Fabriken Asiens für den europäischen Markt hergestellt werden, könnten dies zukünftig auch wieder in Europa. Allerdings nur dann, wenn eine automatisierte Produktion hierzulande preiswerter als die Arbeitskräfte-intensive z.B. in China ist. Global gesehen kostet das natürlich schon Arbeitsplätze, und auch chinesische Fabriken lassen sich automatisieren.

Auch andere haben sich übrigens aktuell mit der Zukunft der Arbeit in der Fabrik der Zukunft beschäftigt, so z.B. das Fraunhofer Institut IAO mit einer Studie zum Thema, Prof. Hirsch-Kreinsen von der Uni Dortmund mit einem aktuellen Arbeitspapier sowie die Böckler-Stiftung (auch mit einem kleinen Schlenker, was das für die Gewerkschaftsarbeit bedeutet) oder auch die IG Metall. Die Zukunft der Arbeit ist wieder zurück...  

Ach ja, hier ist auch der passende Film dazu ...

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