Sonntag, 25. Januar 2015

Weltverbesserer

Das Jahr ist noch jung und voller Hoffnung. Da passt es, heute mal zu Weltverbesserungsveranstaltungen zu bloggen. Ich spare mir die Kommentare zum Weltwirtschaftsforum in Davos (auf dem absteigenden Ast? diesmal mit vielen Mitgliedern der Bundesregierung?) und nehme den Einstieg über das 2. Internationale Deutschlandforum, eine Veranstaltung des Kanzleramts am 19. und 20. Januar.

In den Nachrichten wurde ja vor allen Dingen die Bundeskanzlerin gezeigt, wie sie sich kleine Kästen für drahtloses Internet und preiswerte Laptops zeigen lässt. Auf der Seite des Kanzleramts findet man etwas genauere Informationen. Das ganze war ein zweitägiges Forum mit etwa 120 Teilnehmern, parallelen Workshops und gemeinsamen Paneldiskussionen, auf denen dann auch irgendwann die Kanzlerin erschien. Es ging um das große Ganze, um Lösungen für die Welt: wie Innovationen das Leben der Menschen besser machen können. In gewisser Weise auch ein Ansatz, den die Bundesregierung mit ihrer Innovationsstrategie verfolgt. Eingelade war unter anderem John Kao vom Institute for Large Scale Innovation. Was für ein Titel: großformatige Innovationen - in Klammern zur Rettung der Welt - eigentlich scheint dieses Institut vor allen Dingen ein Netzwerk zu sein, zur Diskussion, für gemeinsame Veranstaltungen.

Mit der Rettung der Welt beschäftigt sich nicht nur das Kanzleramt und Herr Kao.
Das Institute for Globally Transformative Technologies hat einen Bericht zu 50 breakthrough technologies veröffentlicht (für eilige Leser hier zusammengefasst). Gefallen hat mir an diesem Bericht mehreres: zum einen der sehr systematischer Ansatz, zunächst die Problemstellung aufgrund unterschiedlicher Studien und Daten zu analysieren. dann in einer ebenfalls sehr systematischen Weise die Anforderungen und Herausforderungen für mögliche Lösungen zu skizzieren, also zum Beispiel, wie der Marktzugang gelingen soll, welche gesellschaftlichen Veränderungen Voraussetzungen für die Lösungen sind und wie anspruchsvoll auf der technologischen Ebene eine mögliche Lösung aussehen müsste. Abgeschätzt wird auch die Hebelwirkung, also welche Innovationen die größten Hebelwirkungen entfalten, und die zeitlich Perspektive, wann also eine entsprechende Innovation zur Verfügung stehen könnte.

Für mich das gelungene Beispiel eine Synthese aus gesellschaftlichen Bedarf und Herausforderungen sowie technologischen Lösungen, sozusagen: society demand meets technology push.

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