Dienstag, 18. Oktober 2016

Vom Ende der Arbeit? Elektromobilität

Am Beispiel der Mobilität kann man schön sehen, wie regulative politische Instrumente zum Treiber innovativer Prozesse werden können. Am Anfang stand das politische Ziel, die Belastung von Mensch, Umwelt und Klima durch die Abgase klassischer Verbrennungsmotoren deutlich zu reduzieren. Insbesondere in den USA waren einige Bundesstaaten Vorreiter dabei, durch äußerst strenge Vorgaben zu Abgasemissionen die Automobilindustrie unter Druck zu setzen. Die Idee dahinter war, die Automobilindustrie zur Entwicklung neuer Motorkonzepte zu zwingen, die weniger Abgase verursachen. Bei einem namhaften deutschen Unternehmen hat dies leider innovative Energie in ganz ungeahnter Richtung freigesetzt. Besagter Konzern muss jetzt mit den Folgen dieser Richtungsentscheidung umgehen.

Gleichzeitig wird der Konzern von den Folgen technologischer Entwicklungen in mindestens zwei Dimensionen überholt, oder zumindest befürchtet dies der Betriebsrat, der diesen Konzernen eine ziemlich starke Rolle hat. Zum einen könnte ein heute erst am Horizont abziehbarer, durchschlagender Erfolg der Elektromobilität dazu führen, dass klassische Verbrennungsmotoren kaum noch gebaut werden. Die Produktion von Elektromotoren hingegen braucht deutlich weniger Arbeitskräfte. Wie schafft man es aber, trotzdem Arbeit am Standort Deutschland zu sichern? Möglicherweise durch den Aufbau einer Batterieproduktion? Das wäre ein Novum in Deutschland, andere Autokonzerne sprechen sich bislang dezidiert dagegen aus.

Aber ganz abgesehen von diesem Schwenk hin zur Elektromobilität wird die Produktion in Zeiten von Industrie 4.0 voraussichtlich weniger menschliche Arbeit in Anspruch nehmen als bislang. Auch dies beschäftigt den oben genannten Betriebsrat und soll Teil des Zukunftspaktes mit der Geschäftsführung werden. Weiterbildungsmaßnahmen und um Qualifizierungen sollen dazu beitragen, dass auch der Teil der Belegschaft, der durch die weitere Automatisierung nicht mehr gebraucht wird, an anderen Prozessen umgesetzt wird.

Die ARD hat übrigens in der nächsten Woche einen Themenschwerpunkt zur Zukunft der Arbeit in Zeiten von Industrie 4.0. Viele Sendungen im Fernsehen und im Radio sind zu erwarten, ich habe mir schon einmal die Hintergrundreportage angeschaut, aber in der Langversion, wie sie vor einiger Zeit auf Arte lief. Eine gute Zusammenfassung der aktuellen Situation mit, wie ich finde, schön illustrierten Beispielen.

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