Samstag, 18. Januar 2014

Chinas unbekannte Seite der Innovationen

Der Aufstieg Chinas zu einem global Player der Innovationspolitik hat in den letzten Jahren viele westliche Medien bewegt. Publikumswirksame Erfolge wie die Landung der Mondfähre Ende letzten Jahres, Erfolge bei internationalen Rankings wie der OECD-PISA-Studie, stetig wachsende Zahlen in den internationalen Patentstatistiken und nicht zuletzt innovative Produkte Made in China in westlichen Geschäften machen deutlich, dass Stück für Stück gleichzieht.

Ein Aspekt des chinesischen Innovationssystems bleibt bei diesen Betrachtungen meist im Dunkeln, die militärische Forschung. Ähnlich wie in den USA, wo militärische Forschung eine extrem wichtige Rolle für die Dynamik des nationalen Innovationssystems spielt (kein Silicon Valley ohne die Militärforschung der 50er Jahre), spielt auch in China militärisch orientierte (und entsprechend finanzierte) FuE eine wichtige Rolle. Zuletzt hat der erfolgreiche Start einen Hyperschall-Flugkörper getestet. Der China-Blog der Zeit nimmt diesen Test zum Anlass, ausführlicher über die Erfolge der chinesischen Militärforschung zu berichten.

Die USA hat auf die Stärke der chinesischen Militärforschung bereits reagiert und wird sie sich in einem neuen Programm (Technology Watch / Horizon Scanning) in Zukunft noch genauer anschauen. Das Programm klingt nach einem Artikel in The Capital ein bisschen wie Foresight im Dienste des Geheimdienstes.

Auch auf einem ganz anderen Gebiet scheinen sich China und die USA zunehmend anzunähern. Ein neuer Artikel von Foreign Policy befasst sich mit dem Erfolg der Fernsehserie "The Big Bang Theory" in China. Der Autorin zufolge spiegeln sich im Erfolg der Serie sowohl soziale Verwerfungen wie der Überschuss an Männern, steigende Lebenskosten in den Städten und die geringe soziale Mobilität in China, aber auch der Erfolg des Typus Nerd als sozial angesehener Charakter. Auch hier schlägt der Erfolg des Innovationssystems durch.

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